San Remo 1985

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ZUM
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San Remo 1985

#1 Beitrag von ZUM » 19. November 2016, 23:04

Hier ist ein Video von der San Remo 1985. Schon abartig, wie die da gefahren sind.


Gruss Markus
Wer Fehler findet, darf sie behalten!

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Re: San Remo 1985

#2 Beitrag von 859 » 20. November 2016, 01:26

ZUM hat geschrieben:Hier ist ein Video von der San Remo 1985. Schon abartig, wie die da gefahren sind.
Die Strecke die da für die Tests verwendet wurde Mitte/Ende Mai 1985 ist der "Colle del Melogno", vom Küstenort Finale Ligure die SP490 bis nach Bagnasco.
Ein Wallfahrtsort für alle Fans des kurzen quattro. Bis zum heutigen Tag tummeln sich dort immer wieder Rallyteams für Testfahrten.
:D

Dieter Basche kann in dem Zusammenhang gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Im Team mit Walter Röhrl, eine unschlagbare Kombination.

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Re: San Remo 1985

#3 Beitrag von Manfred1 » 20. November 2016, 09:15

Ohne Dieter Basche hätte der S1 nie einen Sieg gehabt.Audi Sport war die ganzen Jahre mit allen Autos total mit Fehlern behaftet was Basche erst alle aufgedeckt hat.

Für mich hat der San Remo Sieg immer einen faden Beigeschmack,sie waren 6 Wochen lang beim Testen und trainieren unten in der Tuskana oder bei der San Remo.Walter kannte schon jeden Stein und jedes Loch und das ist das wichtigste überhaubt im Rallyesport.

Gerade jetzt aus eigener Erfahrung merke ich jetzt wenn du ein schnelleres Auto hast ist Streckenkenntis das wichtigste,alleine der Aufschrieb langt nicht.Man darf nicht vergessen das die Profis früher vor jeder Rallye teilweiße schon 2 Wochen vorher zum trainieren waren und zichmal über die WP´s gefahren sind.

Gerade aus eigener Erfahrung,wenn ich mit meinem t4 in San Marino bin und mühsam Aufschrieb machen und es kriechend einmal schaffen abzufahren(in was für einen Tempo :shock: )z.B. ein Gerber,Latvala,Paiden mich in einer Runde mit top GTI´s 4 mal überholen.Dann kommt man mit 500PS an und es sieht alles anders aus,man weiß nie was da hinter kommt.Entspannter wird es dann wenn eine WP das zweite mal gefahren wird,da denk ich mir dann immer man bräuchte auch nochmal ein Trainingsfahrzeug :)

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Re: San Remo 1985

#4 Beitrag von 859 » 21. November 2016, 02:13

Manfred1 hat geschrieben:Für mich hat der San Remo Sieg immer einen faden Beigeschmack,sie waren 6 Wochen lang beim Testen und trainieren unten in der Tuskana oder bei der San Remo.Walter kannte schon jeden Stein und jedes Loch und das ist das wichtigste überhaubt im Rallyesport.
Der S1 war ein teuflisch kompliziertes Auto und vor allem auch stark übergewichtig im Vergleich zur Konkurrenz. Mindestens 200 Kilo im Vergleich zum Peugeot. 1200 Kilo hatte der Wagen, nur 100 Kilo weniger als der normale Sport quattro für die Strasse. All die zusätzlichen Leitungen um die vielen Aggregate im Heck anbringen zu können forderten ihren Tribut.
Also musste eine perfekte Fahrwerksabstimmung her, das Umluft-/Einblassystem musste fahrerisch beherrscht sein, die vorderen Bremsen und Stossdämpfer mussten zusätzlich gekühlt werden durch eine Sprinkleranlage die Geistdörfer bediente. Am Colle del Melogno fuhr man unzählige Male rauf und runter bis die Fahrwerksabstimmung perfekt war. 4 Monate später dann der Lohn für die viele Arbeit bei der San Remo Rallye.
Nach der San Remo fuhr man noch die Waldviertel "Semperit" Rallye in Österreich wo man zum ersten Mal auch noch das PDK an Bord hatte.

Walter hat gegenüber seinen Konkurrenten einen ganz grossen Vorteil, nämlich ein fotografisches Gedächtnis. Er braucht gar nicht viele Testfahrten bis er alles auswendig kennt.
Arganil 1980 lässt grüssen, auch so eine Sonderprüfung die ich eines Tages selber (in gemächlichem Tempo) fahren werde.

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Re: San Remo 1985

#5 Beitrag von Manfred1 » 21. November 2016, 08:14

Trotzdem waren sie wochen beim trainieren und sind zich mal über die WP`s.In einem Wort,der S1 war eine totale Pleite,von der Grundidee total dumm,dann noch viele Fehler eingebaut.

Ohne den wahnsinns Aufwand für eine Rallye hätte der S1 nie eine Rallye gewonnen.

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Re: San Remo 1985

#6 Beitrag von 859 » 21. November 2016, 12:14

Manfred1 hat geschrieben:der S1 war eine totale Pleite,von der Grundidee total dumm,dann noch viele Fehler eingebaut.
Ohne den wahnsinns Aufwand für eine Rallye hätte der S1 nie eine Rallye gewonnen.
Als Röhrl Ende 1983 zu Audi kam musste er sich damit abfinden dass man den "Kurzen" weiterentwickeln würde und hat das aber immer kritisiert.
Das Grundproblem bei allen Rallye quattros ist der Motor der viel zu weit vorne ist.
Darum will das Teil immer geradeaus und nicht um die Kurve. Da hat man beim Kurzen im Vergleich zum langen quattro nix geändert.
Also musste man um die Gewichtsverteilung zu verbessern einen Wahnsinnsaufwand treiben und alle möglichen und unmöglichen Aggregate ins Heck verschieben.
Dazu hat man mit verschiedenen Mitteldifferenzialen gespielt.

Blomqvist hat 1984 nur den langen eingesetzt weil er genau wusste dass der "Kurze" schwieriger zu fahren und unzuverlässiger ist.
Es hat ihm den Titel eingebracht. Bis der "Kurze" richtig schnell war hat man das ganze 1984 und die erste Hälfte von 1985 gebraucht.
Da hatte man dann den Anschluss gegenüber Peugeot und später Lancia verloren.
Mit Umluft und PDK und solchen Sachen hätte man wieder mitfahren können, aber dann kamen die schweren Unfälle und der Stecker wurde gezogen.

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