olliurquattro hat geschrieben: ↑3. Januar 2025, 17:23
> - Das Saugrohr ist eine sehr grosse Schwachsetlle
Beim Seriensaugrohr bekommen nicht alle 5 Zylinder denselben Druck, das heisst bei einem Zylinder beginnt es immer zuerst mit Klopfen.
Beim Seriensaugrohr führt ein Wasserkanal durch das Saugrohr, die durch den Ladeluftkühler abgekühlte Luft wird also im Saugrohr wieder aufgeheizt, ein kompletter Unsinn. Leistungsverlust insgesamt etwa 60-70 PS.
Beim Spaltsaugrohr bekommen alle 5 Zylinder denselben Druck. Und der Wasserkanal führt nicht mehr durch das Saugrohr.
olliurquattro hat geschrieben: ↑3. Januar 2025, 17:23
> Die Sport Quattro Rally hatte aber rein optisch das Serien Teil drin .. da gingen ja auch so ca 500 oder ?
Die E1 (also die Rally Sport quattro ohne Flügel) hatten das Seriensaugrohr drin, darum waren da auch nur ca. 476 PS machbar.
Die E2 (also die Flügelautos) hatten ein auch optisch völlig verändertes Spaltsaugrohr drin, da waren es dann 530+ PS.
Das Lehmann Saugrohr hat den Wasserkanal verschlossen und ist innendrin ein Spaltsaugrohr genau wie beim E2. Der Clou ist dass es von aussen genauso aussieht wie das Seriensaugrohr.
olliurquattro hat geschrieben: ↑3. Januar 2025, 17:23
> - Sehr viele Blöcke waren zu weich
Die ersten Alublöcke die für einen Feldversuch in Urquattros und 100er (oder waren es 200er) verbaut wurden ohne dass Händler und Kunden das wussten waren genauso weich wie dann die ursprünglichen Sport quattro Blöcke.
Der Kopf konnte dadurch nicht ideal mit dem Block verschraubt werden. Schäden an der Kopfdichtung war die Folge.
Die Lagerböcke der Kurbelwelle rüttelten sich lose. Gab hässliche Motorschäden.
Wenn man den Motor kalt prügelte gab es ebenfalls Motorschäden wegen unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizient Stahl (Laufbüchsen) und Alu (Rest vom Block). Ebenfalls hässliche Motorschäden.
Bei Audi konnte man deswegen beim Sport quattro auf Kulanz (gratis) auf einen Stahlgussblock umrüsten, 23 Kilogramm Zusatzgewicht. Es gibt eine Liste auf der man sieht welche Chassisnummer wann umgerüstet wurde.
Oder man installierte eine Webasto Standheizung um den Motor vorzuwärmen.
Oder man installierte einen getunten Uri 20V / S2 Motor von MTM, Hohenester oder ABT und legte den originalen Alumotor komplett zur Seite.
Die Weiterentwicklung der Alublöcke (sowohl Gusstechnik wie auch Legierung) ging erst 1989 (!) zu Ende.
Was viele nicht wissen ist, dass für 1990 eine zweite IMSA GTO Saison geplant war weil der 1989er Motor nur für kurze Rennen tauglich war und man darum die Meisterschaft nicht gewann.
Ergo hat man auch bis Ende 1989 die Entwicklung der Alublöcke weitergetrieben.
Dass es dann nicht zu einer zweiten IMSA GTO Saison kam lag am Absprung eines Sponsors in den USA und an einer neuen Chefetage bei Audi - diese wollte stattdessen DTM fahren also musste Audi Sport unter grossem Zeitdruck den V8 DTM entwickeln.