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Optimierung WR
Verfasst: 14. Dezember 2009, 16:08
von oetti
Hi ,hat jemand Erfahrung mit ner Nockenwelle vom MC 2 Motor gemacht ?
Die hat ja etwas weitere Öffnungswinkel wie die WR Welle !
Bin gerade dabei kleinere Optimierungen vorzunehmen da eh alles zerlegt ist zb. den Stern vom Abgaskrümmer aufzuweiten ,ist ja schon sehr eng in dem Bereich !!
Ansonsten soll er aber seriennah bleiben !
Habt ihr da noch Anregungen für sinnvolle Massnahmen ?
Gruss oetti !!!!!!!!!!!!
Optimierung WR
Verfasst: 14. Dezember 2009, 16:49
von ZUM
Die Nockenwelle vom MC2 passt nicht beim WR, weil der MC2 Hydro- und der WR Tassenstössl hat.
Gruss Markus
Optimierung WR
Verfasst: 14. Dezember 2009, 18:49
von KarlS
Hi,
die MC2 Welle hat aber nur 217°/222° ganz im Gegensatz zur WR mit 230°/230°.
Ansonsten schau mal auf meine Seite, hab da ein paar Infos stehen.
Zylinderkopf Optimierung
Grüßle,
Karl
Optimierung WR
Verfasst: 14. Dezember 2009, 21:09
von oetti
OK ,tolle Seite übrigens !
Da war ich wohl aufm Holzweg ich hatte nur die Werte für die Auslasswinkel verglichen !
Also ist die WR Welle wohl die beste !
Haben denn die Hydrowellen einen anderen Grundkreis oder wo liegt der Unterschied zu den alten Wellen ?
Ps :Man sollte annehmen dass die Abgaskrümmer absichtlich diese Drossel am Stern haben um den Motor standfester zu machen !
Gruss oetti !
Optimierung WR
Verfasst: 15. Dezember 2009, 02:43
von webblaster
also ich find die argumentation nicht schlüssig..
immerhin wird der motor thermisch etwas entlastet durch eine leichte optimierung.. ist halt nur was aufwändig für die gussteile in der serie..
die drossel kann man auch durch das ladedruckregelventil herbeiführen
die hydrowellen haben soweit ich weiß nen anderen hub..
Optimierung WR
Verfasst: 15. Dezember 2009, 09:49
von ZUM
Die Hydrowellen haben den kleineren Grundkreis.
Gruss Markus
Optimierung WR
Verfasst: 16. Dezember 2009, 00:00
von oetti
Also ich hab hier noch keine Erfahrungswerte weil ich den Uri noch nicht gefahren bin da er noch teilrestauriert wird ! Deshalb würden mich eure Erfahrungen interessieren !
Ich glaube beim Sauger bringt ein erweiterter Krümmer thermische Entlastung ,aber der Turbo selbst dürfte eher einsetzen und auch höher drehen-damit ist die Füllung dann Verbessert-inwieweit das die Temperatur steigen lässt müsste man dann im Auge behalten !
Also hier mein Vorhaben :
Wie schon geschehen -Stern im Krümmer auf max. erweitert
-Dünne ZKD vom TDI um die Verdichtung leicht zu erhöhen-und bessere Kühlung !
-Differenzdruckventile der K-jet anpassen falls erforderlich
-Wastegatefeder ändern (welche ?)
-Steuergerät anpassen ??
Ich wäre für Anregungen oder Bedenken offen !
Gruss oetti
Optimierung WR
Verfasst: 16. Dezember 2009, 00:39
von LordFritz
Bedauerlicherweise sind alle Spekulanten in Sachen Hydro vs. Mech bisher auf dem Holzweg.
Das zum Teil dermaßen dramatisch, daß man es nicht öffentlich so stehen lassen kann und darf - immerhin könnten wissbegierige hierdurch Schaden erleiden!
1) `Tassenstößel` sind Hydrostößel genauso wie die starren Stößel mit mechanischem Ventilspielausgleich.
2) Unterschied von Nockenwellen für Hydrostößel ggü. Nockenwellen für starre Stößel:
Der Knackpunkt - im wahrsten Sinne des Wortes! - liegt im Abbau vom Ventilspiel und An- & Abfahren über die Beschleunigungsrampe auf und von dem Nocken.
Hydro - Rampe mit const. Beschleunigung
Starr - Rampe mit const. Geschwindigkeit
Bildlich also, reduziert die Rampe am den Nockenwellen für starre Stößel das Ventilspiel mit konstanter Geschwindigkeit bis Null, um den Nocken dann sachte auflaufen zu lassen und letzte Elastizitäten abzubauen - um dann die Ventilbeschleunigung zu beginnen.
Die Rampe am Hydrostößel hingegen muß ganz anders ansetzen!
Diese Stößel laufen mit Nullspiel und bereits gewisser Andruckkraft auf den Nocken - Ventilspiel muß nicht langwierig abgebaut werden.
Daher beginnt die Rampe mit konstanter Beschleunigung zu heben, um Elastizitäten zügig abzubauen und ein definiertes Absperren des inneren Kugelventils im Stößel zu begünstigen.
Was bedeutet das nun für die Praxis?
Hydrowelle am starren Stößel gibt ein schönes Hammerschlagwerk.
Die Nockenwelle wird dabei - so die Drehzahlen ordenlich sind - zu Bruch gehen, Stößel an Ventilkopf, Ventilkegel in Sitzring sich einschlagen.
Das Ventil wird bei höheren Drehzahlen stark zu Rückspringern neigen, und eine baldige Zerstörung beschleunigen.
`Mech`welle am Hydrostößel wird nicht glücklicher laufen.
Das `heranschleichen` zum Hubbeginn ist Gift für den Hydrostößel, die Ventilbeschleunigungen sind i.d.R. über dessen, was ein Hydrostößel in höheren Drehzahllagen ertragen kann. Es kommt zu starken Rückspringern vom Ventil am Ventilsitz, die Nockenwelle wird über kurz oder Lang ebenso zu Bruch gehen.
GOTTSEIDANK passen beim 5-zylinder die Grundkreise beider Varianten nicht untereinander.
Man mag meinen, in der Konstruktionsetage sah man damals schon die Notwendigkeit einer solchen Kindersicherung voraus.
In dem Sinne - bevor man spekuliert, vorher schlau machen.
Es ist ein Unding, was in dem Bereich an Unwissen und Halbwissen der Gemeinschaft aufgetischt wird.
Da ist auch eine Warnung angebracht an alle Wissenssuchenden:
Lasst Euch nichts einfach so erzählen - sondern sucht euch die wichtigen Grundlagen selbst zusammen.
Die Dinge sind nicht so schwer, wie viele sie Glauben machen wollen.
Als kleinen Nachtrag:
Die Frage war, welche Nockenwelle `schärfer` ist.
Das schließt genau an die vorangegangene Erklärung zum Prinzip an.
Aufgrund seiner Elastizität sind Hydrostößel sehr in ihrer `Leistungsfähigkeit` nach oben hin beschränkt.
Ein starrer Stößel kann hohe Ventilbeschleunigungen übertragen. Grenzen setzen hier die Ventilfeder, die räumliche Ausgestaltung des Nockens, die auftretenden Kräfte ggü. der Festigkeit des Ventiltriebs.
Ein Stößel mit hydraulischem Ventilspielausgleich kann gegenüber dem starren Stößel nur deutlich geringere Ventilbeschleunigungen übertragen, ohne sich zu elastisch zu verhalten.
Ob ich nun die Spreizung groß mache (`scharfe` Nockenwelle) und dadurch die Ventilbeschleunigung geringer machen muß um den gewünschen Hub zu behalten, oder aber bei gegebener Spreizung und höherer Ventilbeschleunigung dann den Hub kleiner machen muß - der Hydrostößel kann nicht mehr als er kann.
Deswegen kann man mit solchen Ventiltrieben wohl die Auslegung vom Motor in Grenzen variieren.
In der Praxis also, ob man eine flachere gespreiztere Drehmomentkurve will, oder eine steilere Drehmomentkurve im kleineren Drehzahlbereich.
Aber für eine sinnvolle Leistungssteigerung ist die Suche nach `schärferer` Hydronockenwelle nicht wirklich Sinnbringend.
Die Idee, eine WR Nockenwelle mit ihrer vorzüglichen Ventilerhebungskurve gegen die grottenschlechte MC Hydronockenwelle mit ihrer erbärmlichen Ventilerhebungskurve auszutauschen, sollte man unbedingt überdenken.
Selbst wenn die MC Welle größere Spreizung hätte (`schärfer` wäre), würde man bei der Umstellung auf diesen Ventiltrieb nur Verlust machen.
Es liegen Welten zwischen den `alten` echten Motoren und den `modernen` mit Hydrostößeln.
[Dieser Beitrag wurde am 15.12.2009 - 23:03 von LordFritz aktualisiert]
Optimierung WR
Verfasst: 16. Dezember 2009, 01:14
von oetti
Wow ,dass sind mal fundierte Erklärungen !
Also Thema Nockenwelle ist abgehakt-bleibt original !
Vielen Dank !!
Sonst noch Erfahrungen zum Thema Optimierung am WR----gerne auch mit Hintergrundwissen wie LordFritz es hier eingeführt hat ?
--------------oetti geht jetzt schlafen----------
Optimierung WR
Verfasst: 16. Dezember 2009, 22:28
von ZUM
LordFritz hat geschrieben:
1) `Tassenstößel` sind Hydrostößel genauso wie die starren Stößel mit mechanischem Ventilspielausgleich.
Sollte es hier nicht heissen: Die Hydro- und starren Stössel, wie sie in unseren Fahrzeugen verbaut sind, sind beides Tassenstössel.
Mit Tassenstössel ist, wie ich heute nachgelesen habe, die Bauform des Stössels gemeint. Bei uns wird aber, wohl fälschlicherweise, Tassenstössel gesagt, wenn wir starre Stössel meinen.
Ansonsten eine gute Beschreibung der ganzen Problematik.
Gruss Markus